Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Regierung unter Heinrich Brüning führte 1931 zum Bau der Siedlung Vogelsang. Sie hat bis heute viel von ihrem schlicht konservativen, der Heimatarchitektur der Dreißigerjahre verpflichteten Charme erhalten. Ganz besonders am Marktplatz scheint die Zeit im positiven Sinne stehen geblieben zu sein: Kirche, Gasthaus, Schule bilden auch heute noch den Ortsmittelpunkt. Sankt Konrad entstand 1936 nach Plänen von Hans Peter Fischer, der wenige Jahre zuvor in Bickendorf die Kirche St. Dreikönigen (1928) gebaut hatte. Vergleicht man beide Gotteshäuser samt den zugehörigen Siedlungen, wird die traditionell-konservative Ausrichtung von Vogelsang deutlich.
Die Kirche ist eine Saalkirche mit massivem viereckigem Glockenturm neben dem Chor. Von außen mit weißem, groben Kellenputz versehen, zeigt sie im Innern den warmen Rotton des Backsteins. Der einladende, ruhige Innenraum besitzt einen offenen hölzernen Dachstuhl, dessen kräftige Querbalken mit Versen aus dem Loblied der Jünglinge im Feuerofen (Dan 3,61-90) geschmückt sind. Die nördlichen Fenster illustrieren diese Textstellen, während die südlichen Fenster die sieben Sakramente darstellen: Taufe, Firmung, Eucharistie, Buße, Krankensalbung, Priesterweihe und Ehe. Das runde Westfenster zeigt die drei Personen der Dreifaltigkeit, um die sich viele Weinreben ranken, wobei die Weinreben Symbol für die Gläubigen sind (Joh 15,1-8).
Unter der Orgelempore steht die von Toni Zenz 1939 geschaffene Holzskulptur des heiligen Konrad von Parzham. Dieser Heilige, dem die Kirche geweiht wurde, war erst kurz zuvor, 1934, heilig gesprochen worden. Von dem Kölner Künstler Toni Zenz stammen auch die Pieta und das Kruzifix. Der neuere Tabernakel erinnert an die Speisung der 4000, die auch schon in der frühchristlichen Kunst häufig als Verweis auf das Abendmahl dargestellt wurde. Schließlich befinden sich im Kirchenschiff noch zwei barockisierende Figuren von Maria und Paulus.
Quelle: Kölner Kirchen; Die Kirchen der katholischen und evangelischen Gemeinden in Köln, Hrsg. Von Manfred Becker-Huberti und Günter A. Menne, Bachem Verlag, Köln, 1. Auflage 2002, S. 94.